Montag, 31. August 2009

Oelberg

Da ist er
der Oelberg. Vorne ist der juedische Friedhof, und oben sind Kirchen, darunter einige Himmelfahrtskirchen, auch die Auguste Viktoria mit dem hoechsten Aussichtsturm, und es gibt auch Geschaefte und (Wohn-) Haeuser. Der Oelberg hat im Judentum, Islam und Christentum eine besondere Bedeutung. Waehrend die Juden und Muslime glauben, der Messias zieht ueber den Oelberg nach Jerusalem und haltet im Kidrontal das juengste Gericht (deshalb der juedische Friedhof auf der Oelbergseite, und der muslimische Friedhof auf der Tempelberg-/Altstadtseite), ist fuer die Christen der Oelberg von Bedeutung, da sich Jesus dort aufgehalten hat und auch in den Himmel gefahren ist.
Das Kidrontal vom muslimischen Friedhof vor der Stadtmauer aus fotografiert, und ganz links kann man die römisch-katholische Kirche der Nationen im Garten Getsemani erkennen. Die Kirche mit den goldenen Kuppeln im naechsten Bild ist die russisch-orthodoxe Maria-Magdalena-Kirche.
Auf den Oelberg bin i an meinem ersten richtigen freien Tag alleine rauf, obwohl die Schwester mir sagte, da soll ma net alleine gehen (sorry - sonst hab i aber fast immer gefolgt). Ermutigt hat mich Regina über Skype, auch sie hat des alleine gemacht. Was sollte ich den sonst alleine an diesen freien Tag machen, da alle Volos die grod da waren ihn schon ausführlich erkundet hatten, und bis die naechsten Neuen kommen, konnte ich doch nicht abwarten. Man muss da oben gewesen sein. Es ist a sehr schoene Aussicht, ob Tag oder Nacht, und gut zum runterschauen und nachdenken - welch ein Ueberblick.
Hier ganz rechts ist noch die römisch-katholische Dominus flevit Kirche (wo "der Herr weinte").


Und zusammen mit Lukas und Vera machten wir auch mal a gescheite Runde mit Kirchenbesichtigungen, nach der Auguste-Viktoria mit ihren hohen Aussichtsturm
besuchten wir unter anderem auch die Paternosterkirche, wo i drauf kam, dass “Paternoster" “Vater unser” heisst, nachdem i das "Vater unser" sicher in über 20 Sprachen von den vielen Tafeln dort fotografiert habe, und dann doch auch die deutsche Tafel darunter fand.

Mein erster Tag am Oelberg ging so weiter, i beschloss gleich weiter zum Mount Scopus zu gehen, dort wo die Uni ist, is auch net so weit. Dort sollte es auch 2 Aussichtspunkte geben, laut Stadtplan. Beim ersten angekommen kurz vor dem Unigelaende:
Echt schoener Ausblick, keine Leute, hob i sehr genossen, bis nach ana kurzen Zeit ein älterer Mann sich 2 Meter neben mich stellte, sich eine Zig anzündete, mir eine anbot und mich dann immer anschaute. Ich blieb zuerst sitzen, doch dann dachte ich, besser zu gehen, ging Richtung Uni, er stieg in sein Auto und fuhr mir hinterher, bot mir eine Mitfahrgelegenheit an. Ich verneinte, ging weiter, doch er fuhr mir hinterher. I drehte mi um und ging in die andere Richtung. A bissi noch verfolgt, dann doch endlich weitergefahren, suchte ich dann eine Bushaltestelle, in der Naehe der Mormonenschule, wo heraußen Securitymen sassen. ½ h auf den Bus wartend, und mein Puls wieder reduziert dachte i mir hat vielleicht schon seine Gruende, nicht alleine hier rumzulaufen. Aber eigentlich is eh nix passiert, andere Kulturen andere Sitten, was Augentkontakt und so betrifft ist es ja in arabischen Laendern anders, des hab i ganz besonders in Aegypten gespuert, doch diesmal waren meine Augen nicht im Spiel, doch wurde i schon a bissi nervoes - was sich innerlich alles abspielen kann ;-). Spaeter noch immer keinen Bus, fragte ich einen Securityman: ach ja, heute is ja juedischer Sonntag, Busse fahren nicht so oft, und kein Wunder dass i net viele Leute getroffen hab, auch kein Uni-Betrieb (dass hab i aber noch öfter gemerkt, als ich einkaufen wollte, ach ja Geschaefte heute zu... - war wohl wieder a schoener Spaziergang). Ich nahm den Weg durch den kleinen “Naturpark” zurück

Am Weg nach unten traf ich 4 kleine Buben, die auf der Wiese spielten, und auf den Weg von der Schule nach Hause waren. A bissi ihr englisch angewandt, und mich “Frau” und “Touristin” doch verarscht, und nach Geld gebeten, war es doch a lustiger Spaziergang. Lustig ist auch, meine erste Oelbergrunde, war die gleiche wie meine letzte, doch dort begleitete mich Kinga.
und auch diesmal hatten wir eine interessante Begegnung.

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